Versorgung von Katzenbabys (jünger als vier Wochen)

Versorgung von Katzenbabys (jünger als vier Wochen)

22. Oktober 2019 Babypflege Blog 0
Versorgung von Katzenbabys, die jünger als vier Wochen sind

Neugeborene bzw. noch sehr kleine Kätzchen sind ohne Mutter nicht überlebensfähig.

Sie brauchen deshalb dringend Hilfe und besonders intensive Pflege.

Ich habe hier die 6 entscheidenden Faktoren für das Überleben der Kleinen zusammengefasst.

Bitte beachten:

Wenn du noch keine Erfahrung in der Pflege von so ganz kleinen Kätzchen hast, bringe das Kleine bitte schnellstmöglich in kompetente Hände!

Je kleiner das Baby ist, umso wichtiger ist es, nicht selber herumzuprobieren, sondern gleich das Richtige zu tun und das Kätzchen zu einem erfahrenen Katzenpäppler zu bringen!

Wende dich an dein Tierheim, den Tierarzt, deinen Tierschutzverein oder eine Tierrettung!

Ein kurzer Hinweis: Dieser Beitrag enthält auch mit einem Sternchen (*) gekennzeichnete Affiliate-Links, die für uns beide sehr nützlich sind. Wenn du auf einen dieser Links klickst, öffnet sich eine ausführliche Produktbeschreibung in einem neuen Fenster bei einem unserer Partner (Amazon, Fressnapf etc.), und du bekommst weitere Informationen zum von uns empfohlenen Artikel. Falls du dann etwas kaufst, erhalten wir eine kleine Provision, ohne dass dir dadurch Mehrkosten entstehen. Wir empfehlen dir nur die Artikel, die sich bei uns bewährt haben und die wir deshalb ruhigen Gewissens weiterempfehlen können. Weitere Infos findest du in der Datenschutzerklärung.

Die 6 entscheidenden Faktoren

Kleine Kätzchen können sich noch nicht selbst warm halten, auch im Hochsommer nicht – und erst recht nicht bei kühlem Frühlings- oder Herbstwetter. Deshalb muss man stets für ausreichend Wärme sorgen!

Ausgekühlte Katzenbabys verlieren unter anderem ihren Schluckreflex und dürfen deshalb erst nach dem Aufwärmen gefüttert werden. Es besteht sonst die große Gefahr, dass sie Milch einatmen, was eine meist tödliche Lungenentzündung zur Folge hat.

Du kannst zum Aufwärmen und Warmhalten, bis du das Baby einem Katzenpäppler übergeben kannst, ein Heizkissen verwenden (höchstens Stufe 1) oder eine Wärmflasche mit heißem Wasser füllen und diese mit einer Decke umwickeln.

Ganz wichtig ist, dass es den Babys nicht zu heiß wird und dass sie jederzeit die Möglichkeit haben, von der Wärmequelle wegzukriechen.

Sehr sicher für die Katzenbabys und auch total bequem in der Handhabung ist das „Snuggle Safe“-Heizkissen*, das man im guten Zoofachhandel oder online erwerben kann.

Ich habe diese Wärmekissen schon länger im Einsatz und möchte sie nicht mehr missen! Dieses Heizkissen lässt sich in Minutenschnelle in der Mikrowelle aufwärmen und hält die Wärme dann konstant über viele Stunden hinweg!

Abends frisch aufgewärmt ins Bettchen gelegt, erspart mir das Snuggle Safe das nächtliche Nachfüllen der Wärmflasche – es hält die Katzenbabys zuverlässig warm bis zum nächsten Morgen.

Was brauche ich für die Pflege eines Katzenbabys im Alter bis vier Wochen?
Nahrung

So kleine Katzenbabys brauchen regelmäßig alle 2-3 Stunden Nahrung – auch in der Nacht!

Besonders wichtig für das Gedeihen der kleinen Kätzchen ist die richtige Aufzuchtmilch.

Keinesfalls darf man Kuhmilch oder die in Plastikflaschen oder Tetrapacks erhältliche fertige „Katzenmilch“ verwenden!

Aufzuchtmilch für Katzenbabys gibt es in Pulverform zum Anrühren und man findet sie in Zoohandlungen, online oder auch direkt beim Tierarzt.

Ich füttere meist die Kitten-Aufzuchtmilch* von Royal Canin. Sie ist sehr gut verträglich, wird gern angenommen und enthält absolut alles, was die Kleinen zum Wachsen und Gedeihen brauchen. Sie klumpt auch nicht beim Anrühren.

In der Dose ist außerdem ein Fläschchen enthalten sowie mehrere bereits gelochte Sauger und natürlich ein Messlöffel zum genauen Dosierung des Milchpulvers.

Kommen die Kätzchen allerdings bereits direkt nach der Geburt oder im Alter von wenigen Tagen zu mir, füttere ich KMR Aufzuchtmilch (hochwertiger, aber kaum bezahlbar) und nutze Futterspritzen mit Spezialsaugern (Miracle Nipple) – das ist für die ganz Kleinen deutlich einfacher als ein Fläschchen.

Ob das Baby genug Nahrung bekommt und gut gedeiht, muss täglich mit einer Waage kontrolliert werden. Eine Briefwaage oder Küchenwaage (mit Zuwiegefunktion) wird diesen Zweck erfüllen.

Das Kätzchen sollte jeden Tag ca. 8-12 Gramm an Gewicht zunehmen. Dass das Gewicht stagniert oder die Zunahme etwas geringer ausfällt, kann ausnahmsweise schon mal vorkommen, aber abnehmen dürfen die Kleinen nicht.

Bei Gewichtsverlust oder tagelanger Stagnation bzw. nur ganz geringer Zunahme ist eine Fahrt zum Tierarzt angesagt!

Die folgende Tabelle ist ein ungefährer Anhaltspunkt. Man bekommt mit etwas Erfahrung ein Gespür dafür, was das Kätzchen braucht. Wenn das Katzenbaby z.B. weniger als die angegebene Menge trinkt, dann muss man evtl. öfter füttern.

Alter

0 – 1 Woche

1 – 2 Wochen

2 – 3 Wochen

3 – 4 Wochen

Gewicht

50 – 150 Gramm

150 – 250 Gramm

250 – 350 Gramm

350 – 450 Gramm

Trinkmenge pro Fütterung

2 – 6 ml (alle 2 Std.)

6 – 10 ml (alle 2-3 Std.)

10 – 14 ml (alle 3-4 Std.)

14 – 18 ml (alle 4-5 Std.)

Körperpflege

Kleine Katzenbabys können sich noch nicht selbst sauber halten und brauchen deshalb Unterstützung.

Nach dem Füttern säubere ich das Schnäuzchen vorsichtig mit einem weichen Tuch.

Hat sich das Baby mit Durchfall verschmiert oder bepinkelt, nutze ich zur Reinigung ein (Menschen-)Babypflegetuch* (ohne Öl und unparfümiert!).

Sollte das nicht ausreichen, muss unter Umständen mit warmem Wasser vorsichtig gewaschen werden, etwas Babybad oder -Shampoo* kann dem Badewasser zugesetzt werden.

Versorgung von Katzenbabys unter vier Wochen

Kätzchen mit feuchtem Fell kühlen rasch aus, deshalb muss man sie gut warm halten und darf wirklich nur dann baden, wenn es nicht anders geht! Vorsichtiges Föhnen ist möglich, aber man muss gut darauf zu achten, dass es nicht zu heiß wird!

Toilettenhilfe

Bei Kätzchen im Alter bis ca. drei, vier Wochen übernimmt es normalerweise die Katzenmutter, die Babys zum Pinkeln und zum Absetzen von Kot zu bewegen.

Wenn man Pflegemama ist, muss man diese Aufgabe übernehmen, denn die Kleinen können es noch nicht allein!

Am besten legt man sich das Baby nach jedem Füttern in die eine Hand (oder auf den Schoß) und mit der anderen Hand massiert man mit einem weichen Kosmetiktuch* sanft das Bäuchlein und die Analregion des Kätzchens.

Es wird dann recht bald pinkeln und muss gründlich wieder trockengetupft werden.

Ungefähr ein- bis zweimal am Tag wird das Baby dabei auch Kot absetzen. Der Kot ist durch die Aufzuchtmilch meist gelb bis hellbraun, gut geformt und stinkt nicht.

Bei schwarzen oder grünlichen Verfärbungen, üblem Geruch oder Durchfall (bzw. auch bei Verstopfung!) muss das Kätzchen dem Tierarzt vorgestellt werden.

Geborgenheit und Sicherheit

Geborgenheit ist für das Gedeihen von Babykätzchen immens wichtig!

Damit sich die Kleinen nicht verloren fühlen (und natürlich auch damit sie vor Unfällen sicher sind), sollten sie in einem hohen Korb, einem festen Karton oder einer Katzentransportbox ein gemütliches Nest bekommen.

Ich nehme für die ganz Kleinen eine Transportbox*, die nach oben aufgeht. Boxen mit Gittertüren sind sehr gefährlich für die ganz Kleinen, denn sie können den Kopf durchs Gitter stecken und sich schwer verletzen.

Die Box wird mit weichen Decken* ausgestattet. Frotteehandtücher sind nicht geeignet – die Kleinen können ihre Krallen noch nicht einziehen und bleiben deshalb in den Schlingen hängen.

Einzeln aufgefundene Kätzchen, die keine Geschwister zum Kuscheln haben, freuen sich über ein weiches Stofftier zum Anlehnen im Nest. Es gibt inzwischen sogar extra Kuscheltiere mit Herzschlag.

Sanftes Bürsten mit einer Zahnbürste tut dem Kreislauf der Kätzchen gut und fühlt sich ähnlich an wie das Lecken der Katzenmutter. Auch zärtliches Kraulen und warmen Körperkontakt genießen die Kleinen.

Wenn die Kätzchen anfangen, etwas wacher zu werden und ihre Umgebung zu erforschen, brauchen sie einen sicheren Auslauf.

Sie dürfen in diesem Alter noch nicht allein im Zimmer umherkrabbeln, Unfälle sind sonst vorprogrammiert! Wenn sie sich zu weit von ihrem Nest entfernen, finden sie auch nicht wieder zurück.

Am besten geeignet als „Laufstall“ für kleine Kätzchen ist ein großer Kaninchenkäfig* oder ein Playpen*.

Beides kann man gut einrichten – mit einem warmen Nest aus Decken auf der einen Seite und auf der anderen Seite einer Klo-Ecke (flache Schale* mit Katzenstreu* auf Welpen-Pads*, die die Kleinen ab dem Alter von drei, vier Wochen erstmals aufsuchen werden.

Schlaf

So kleine Katzenbabys schlafen fast rund um die Uhr. Insbesondere in den ersten Wochen tun sie nichts anderes als schlafen und saugen (und die verdaute Milch wieder loswerden!).

Babykatzen wachsen und entwickeln sich während der Schlafphasen – und deshalb ist die Qualität des Schlafs so ungeheuer wichtig für sie!

Voraussetzung für einen gesunden Schlaf sind die oben genannten Punkte: Wärme, ein sattes Bäuchlein, Körperpflege, Toilettenhilfe und Geborgenheit.

Genauso wichtig ist aber, sie nicht unnötig aus dem Nest zu nehmen, so niedlich die Kleinen auch sind und so gern man sie auch knuddeln möchte.

Gerade die Tiefschlafphasen, in denen die Kleinen im Schlaf zucken und ganz offensichtlich träumen, sind entscheidend für eine gesunde Entwicklung und sollten möglichst nicht gestört werden.

Zusammenfassung:

Katzenbabys brauchen Wärme, Nahrung, Körperpflege, Toilettenhilfe, Geborgenheit und Schlaf!
Wenn man den Kleinen diese 6 Grundbedürfnisse erfüllt, kann man Leben retten.

Falls du jedoch noch keine Erfahrung in der Versorgung von so ganz kleinen Kätzchen hast, bringe das Baby bitte schnellstmöglich zu einem erfahrenen Katzenpäppler!

Wende dich an dein Tierheim, einen Tierarzt, deinen Tierschutzverein oder die Tierrettung.

P.S. Es wäre prima, wenn du diesen Artikel in den sozialen Medien teilen würdest, damit noch mehr Menschen erfahren, wie sie einem aufgefundenen Kätzchen helfen und sein Leben retten können. Danke!

(Auch bei unseren Teilen-Buttons nehmen wir den Schutz deiner Daten ernst – weitere Informationen dazu bekommst du, wenn du auf das i klickst sowie in unserer Datenschutzerklärung.)